NEXT/4: Wie möchtest du arbeiten?
Shownotes
Eric ist studierter Jurist, doch es zieht ihn in die Wirtschaft. Als er vor neun Jahren die Geschäftsführung von AFRY Deutschland übernimmt, weiß er, warum: Es geht um eine nachhaltige Zukunft für alle und um die zeitgemäße Weiterentwicklung der Unternehmenskultur. Doch wie kann dies funktionieren? Wie schafft man die Balance zwischen den wirtschaftlichen Interessen der Firma und den ganz individuellen Bedürfnissen hunderter Mitarbeitender? Wie lässt sich dem Mangel an qualifizierten Fachkräften begegnen? Und wie kann jemand langfristig motiviert werden, für die Unternehmensziele einzustehen? Dies und mehr erfahrt ihr in der vierten Folge von NEXT.
Gesprächspartner für diese Folge: Eric Knies V.i.S.d.P.: Maria Holschuh Moderation und Produktion: Stephan Paetrow Musik: spacewalk by Tea K Pea, CC-BY (freemusicarchive.org)
Wir freuen uns über Anregungen und Kritik unter next@afry.com. © AFRY Deutschland GmbH 2024
Transkript anzeigen
00:00:11: Stephan Hi, herzlich willkommen zu einer weiteren Folge von NEXT. Mein Name ist Stephan Paetrow und ich arbeite bei AFRY Deutschland. Nach einigen Monaten Funkstille startet unser Podcast jetzt also in die 2. Staffel. Erneut geht es um Zukunft, die Zukunft der Verkehrsinfrastruktur, unserer Energienetze und Wasserversorgung oder, und das ist unser heutiges Thema, um die Zukunft der Arbeitswelt. Wer in den letzten Jahren nicht unter einem Stein gelebt hat, dem ist klar, dass sich hier vieles verändert. Wie viele Branchen leidet auch unsere unter chronischem Fachkräftemangel. Schon deshalb müssen es Unternehmen schaffen, für Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen und Erwartungshaltungen attraktiv zu sein. Daraus ergibt sich wiederum die Aufgabe, aus diversen, vielleicht sogar gegensätzlichen Charakteren ein schlagkräftiges Team aufzubauen. Wie das gelingen kann, darüber habe ich mit unserem Deutschland-Geschäftsführer Eric Knies nachgedacht. Und rückblickend würde ich sagen: Auch das Gespräch selbst hat ziemlich gut den Wandel gezeigt, den unsere Arbeitswelt durchläuft. Anders als so mancher Chef vom alten Eisen hat mir Eric nämlich nicht seine Managementweisheiten von oben herab verkündet, sondern er hat darauf bestanden, dass ein Dialog stattfindet. Alles weitere hört ihr am besten selbst. Also Eric, dann erzähl doch erstmal, wer du bist.
00:01:32: Eric Ich bin Eric Knies, ich bin der Geschäftsführer von AFRY Deutschland und leite zugleich den Geschäftsbereich Umwelt hier bei AFRY. Ich bin von der Ausbildungsseite her Jurist, hatte dann einen Einstieg gefunden bei einer örtlichen Rechtsanwaltskanzlei für Mittelständler mit dem Aufgabengebiet Gewerberecht, Arbeitsrecht, Baurecht gab es auch zu dem Zeitpunkt. Hatte dort aber festgestellt, dass ich doch lieber näher mit Menschen und mehr am Geschäft arbeiten will und war dann relativ schnell auf die Idee gekommen, ich würde gerne doch im Unternehmen meine Karriere beginnen und hab mich seinerzeit dann beworben bei einer IT-Consulting-Firma und hab da begonnen letztlich dann im Unternehmen zu arbeiten als Unternehmensjurist. Ja, dann war ich da so circa 8 Jahre und hatte mich da zu dem Zeitpunkt auch schon mal mit der Frage beschäftigt, ja wo will ich hin, was ist so mein nächster Schritt und ich hatte Notiz genommen von der Möglichkeit, bei der Firma Pöyry zu arbeiten, der Vorgängergesellschaft von AFRY, eigentlich das heutige AFRY. War da sehr angetan von dem Purpose der Firma. Es hatte für mich einfach viel Sinn gemacht, ich hatte da auch wirklich richtig Lust gehabt, mich thematisch mit neuen Fragestellungen auseinanderzusetzen, fand ich jetzt schon die Aussicht noch mal interessanter und spannender, wirklich dabei zu sein bei Projekten, die unsere Umwelt berühren, die Wasserthemen berühren, um da auch einen Mehrwert zu schaffen.
00:03:00: Stephan Hast du es jemals bereut, aus der freien Juristentätigkeit rausgegangen zu sein? Vermisst du was?
00:03:08: Eric Nee, es ist besser, im Haus zu sein und mit den Menschen direkt zu kommunizieren. Wirklich zu schauen, wie läuft denn das Projekt, was passiert da, wie funktioniert das. Und diesen Austausch, den hat man nicht so sehr, wenn man in einer Kanzlei letztendlich dann von außen diese Projekte mit betreut, und das war eigentlich der Grund, warum ich seitdem nie mehr den Wunsch gehegt habe, zurück in die Anwaltskanzlei, mich zurück zu entwickeln. Stephan Wie fühlt sich Wirtschaft für dich als Jurist an? Also gibt es Sachen, die dir helfen, hier auch in der Geschäftsführungstätigkeit oder in der Managementtätigkeit? Und was musstest du vielleicht lernen, so aus dem Jurastudium kommend? Eric Ja klar, ein Unternehmen wird schon sehr geprägt durch die Regulation, gerade auch in Deutschland strahlt das rein, ich denke es gibt Bereiche, die sind sehr nah, wenn es darum geht, mit Wirtschaftsprüfern sich zu unterhalten, Steuerberatungsthemen. Da denke ich gibt es eine besondere Nähe. Und auch im Bereich Personal gibt es immer wieder Themen die haben rechtlichen Fokus. Ich glaube, der große Unterschied ist, hier wirklich sehr interdisziplinär einfach denken zu dürfen und zu müssen und zu versuchen, die wirtschaftlichen Belange auch auszubalancieren mit den rechtlichen Belangen, mit den Belangen der Mitarbeiter. Das braucht Erfahrung und viele einzelne Momente, an denen man wächst und größer wird. Und das ist eines der größten Entwicklungsthemen, die man so hat in dieser Rolle, alles zu verweben, das große Ganze im Blick zu behalten, die richtigen Leute zusammenbringen. Ich glaub, da kann man von ausgehen, dass man das nicht an der Uni lernt, an keiner Uni.
00:04:42: Stephan Wie lange bist du Geschäftsführer der AFRY?
00:04:45: Eric Neun Jahre.
00:04:47: Stephan Also fast eine Dekade, auf die du jetzt zurückblicken kannst. Und was würdest du sagen, was waren so Trends, was hast du festgestellt in deiner Tätigkeit? Also AFRY hat sich natürlich als Unternehmen verändert, aber vielleicht auch so einfach das Umfeld wie Unternehmensführung wie Management funktioniert ja letztendlich.
00:05:05: Eric Es ist weniger formal heute – ein Punkt. Ich kann mich noch dran zurück erinnern, es war komplett üblich, in alten Bürostrukturen den Raum des Chefs zu finden, meistens gut abgeschirmt durch den Sekretariatszimmer. Heute ist man so viel mehr mittendrin und nicht mehr oben oder unten, diese Dimension gibt es nicht mehr, wir sind da wirklich auf Augenhöhe unterwegs. Man muss die Leute mitnehmen, einbinden. Früher ging alles relativ schnell, weil einer entscheiden konnte. Heute machen wir das hier gemeinsam.
00:05:37: Stephan Hat sich da noch mal was verändert durch die Fusion von AF und Pöyri also sozusagen, ich glaub 2019 muss das ja gewesen sein. Das finnische Unternehmen, aus dem du ja dann auch kamst und der schwedische Teil, hast du eine andere Führungskultur dort irgendwie gemerkt oder andere Einflüsse?
00:05:56: Eric Der schwedische Ansatz ist noch weiter ausbalanciert. Es gibt einen Rahmen, in dem man sich bewegen kann. Man ist an viel mehr Abstimmungsprozessen beteiligt, manchmal auch in sehr vielen, zu vielen möglicherweise. In dem finnischen Modell war es schon so, dass viel mehr noch ein Regelwerk bestanden hat und man da auch klarer kommuniziert hat, in welche Richtung das Unternehmen sich entwickelt. Hier ist, würde ich sagen, der Dialog größer geworden. An sich ist es ne super Entwicklung für uns alle hier. Wir sind jetzt Teil von einem sehr großen Unternehmen, haben noch mehr Optionen, wir haben neue Geschäftsfelder, an die wir jetzt andocken können, auch mit dem deutschen Geschäft. Ich hab das alles sehr positiv wahrgenommen, dass wir hier noch mal nen weiteren Schritt gegangen sind in der Unternehmensgeschichte.
00:06:41: Stephan Jetzt gab's ja in deiner Zeit als Geschäftsführer noch eine andere, man könnte sagen, große Entwicklung oder ein anderes Ereignis, nämlich Corona. Was ja die Arbeitswelt sehr stark verändert hat, gerade in Bürojobs. Wie hast du das erlebt, was hat sich geändert, was ist geblieben, vielleicht und was dreht ihr wieder zurück jetzt?
00:07:01: Eric Als so langsam das Bild klar wurde, was die Auswirkung ist, dieser Schock, das ist mir nachdrücklich in Erinnerung geblieben und auch letztendlich der Punkt, dass es an mir auch mit hängt, wie wir hier durchkommen werden. Wir haben hier auch Tag 2 direkt nen Krisenstab eingerichtet, es wusste keiner zu dem Zeitpunkt, was ist richtig, was ist falsch. Wir haben uns sicherlich auch mehr Unterstützung gewünscht von Seiten der Politik. Es war ja relativ unklar geblieben, bis fast ganz zum Ende hin, was ist jetzt ok, was ist nicht ok. Vieles wurde einfach auch an die Unternehmen delegiert, aber da hat sich schon gezeigt, dass wir eine gute Kultur haben, wir haben da wirklich eng abgestimmt miteinander, dann einen guten Weg gefunden. Und eines der Dinge, die wir dann relativ zügig dann umgesetzt haben, war tatsächlich die Möglichkeit, auch im Homeoffice arbeiten zu können. Wir sind einfach mittlerweile komplett digital vernetzt, Teams ist ein übliches Mittel geworden zu kommunizieren. Vieles kann und wird auch digital geklärt, trotzdem ist es so, dass wir auch weiterhin gucken wollen, dass wir Leute auch hier im Haus mal zusammenbringen. Wir haben auch ne klare Lockerung der Frage, wann und wie arbeite ich, das ist völlig ok. Ja auch die Verträge so n bisschen anzupassen wie sie zur Lebenssituation passen und der Umgang miteinander ist auch noch n bisschen einfacher oder unkomplizierter, bisschen direkter, weniger formaler geworden. Stephan Weniger Anzugtragen im Unternehmen… Eric Genau, also ich war mit Abstand dann der letzte, der das noch probiert hat.
00:08:42: Stephan Und wie man sieht, hast du es auch aufgegeben.
00:08:46: Eric Genau. Ja.
00:08:48: Stephan Jetzt gibt es ja die Tendenz, wenn man so in die Wirtschaftsnachrichten guckt und gerade auch in den USA bei den großen Technologiekonzernen gewisse Dinge wieder zurückzudrehen. Also sie sagen ja zum Beispiel: Ihr kommt jetzt wieder rein, mindestens 80% der Zeit. Also man hört es ja teilweise von Amazon und von Apple beispielsweise, wie siehst du das, machen die was richtig oder würdest du sagen, jetzt schießen sie in die andere Richtung übers Ziel hinaus?
00:09:14: Eric Ich denke, bei uns ist es tatsächlich so, dass wir einen guten Weg hier gefunden haben, dieses hybride Modell zu fahren. Ich wünsche mir schon, dass wir weiterhin im Gespräch bleiben, dass wir auch Möglichkeiten schaffen, auch hier zusammenzukommen. Auch diese zufälligen Gespräche.
00:09:33: Stephan Kaffeemaschinen… Eric …genau oder dieser Flurfunk. Ja, in der Weise hat das aus meiner Sicht schon eine sehr große Bedeutung. Ob und wie man das ausbalanciert, habe ich jetzt aktuell noch keine Lösung. Ich sehe aber schon, dass wir mit dieser Flexibilisierung ein sehr großes Asset haben, was wir nicht ohne Not aufgeben sollten.
00:09:53: Stephan Wie hat sich eigentlich der Krankenstand entwickelt? Also meine These, die ich gerne belegt oder widerlegt hätte, ist: Der Krankenstand, so in den Erkältungswellen, reduziert sich durch Homeoffice, weil Leute die Tendenz haben, auch mal schnell einen Tag zu Hause zu bleiben, wenn Sie das Gefühl haben, Sie sind irgendwie gerade ansteckend. Aber vielleicht liege ich auch komplett falsch und das ist eine schlechte Vermutung, aber kann man das feststellen an den Zahlen?
00:10:16: Eric Nein, bei uns war es so, dass während der Corona Zeit, wo wir tatsächlich alle sehr zurückgezogen agiert haben, auch im privaten Umfeld, da sind die Krankheitszahlen tatsächlich abgesunken. Wir haben dann nach Corona tatsächlich den Anstieg gesehen. Stephan Interessant, ich hatte immer diese Idee, dass das vielleicht was bringt, dass man dann denkt, ach komm, ich muss ja nicht jeden anstecken, bleibe ich mal zu Hause über den Tag, während man sich vorher halt geschleppt hat, bis man zum Arzt musste.
00:10:48: Stephan Vielleicht noch ein bisschen das Thema Führung, Mitarbeiter führen. Du hast es schon angedeutet, für Dich bedeutet Führung nicht Ansagen machen von oben und das wird dann umgesetzt. Vielleicht kannst du noch ein bisschen beschreiben, wie stellst du dir ein gut geführtes Unternehmen vor, was sind so deine Ideale da?
00:11:10: Eric Also ich glaub es ist erstmal wichtig zu erkennen, es hat ne Priorität. Wir haben in der Unternehmensführung verschiedene Zielsetzungen, eine davon ist sicherlich, den wirtschaftlichen Erfolg sicherzustellen. Wir müssen aber auch anerkennen, dass wir für Mitarbeiterführung auch Zeit brauchen. Und diese Zeit auch im Alltag sich einzuplanen, ist für mich der erste Schritt, um auch mal zuzuhören. Also Feedbackkultur zeichnet aus meiner Sicht ein Unternehmen aus, ich denke auch, dass es uns gelingen sollte, gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen herauszufinden, wo liegen die Stärken und die Schwächen. Das heißt also nicht für mich, dass wir immer nur das machen, was ein Mitarbeiter sich wünscht, sondern immer eine gute Balance, einen Ausgleich finden zwischen dem Interesse des Mitarbeitenden und mit dem Interesse der Firma.
00:11:57: Eric Das sind Kennzeichen, die ich jetzt für n gutes Unternehmen definieren möchte. Also wir müssen auch Raum geben, Dinge weiterzuentwickeln. Wir sind auch mittlerweile auch in der Strategiearbeit soweit, dass wir sagen, in sehr, sehr regelmäßigen Abständen – und die können auch unter einem Jahr mal liegen – noch mal drüber schauen über das, was wir uns überlegt haben, um schnell auf plötzliche Ereignisse, Änderungen eingehen zu können. Die Welt ist schneller geworden.
00:12:30: Stephan Ja, das ist, glaube ich, was, was wir alle nachvollziehen können. Sind eigentlich diese zwei Menschenbilder, wenn man so will. Der eine sagt, der Mitarbeiter ist an sich faul und deshalb muss ich Ansagen machen, weil sonst macht er nichts. Und der andere sagt: Nein, die wollen was arbeiten, man muss sie nur lassen. Die progressivere Unternehmensführung, wie du sie beschreibst, auf dieser zweiten Variante…
00:12:53: Eric Wir brauchen alle. Das heißt, nicht jeder, der gerne Routinearbeiten macht, ist damit dann faul und nur die, die ständig neue Ideen haben und mit neuen Dingen an die Tür klopfen, das sind die, die den Laden dann zusammenhalten, sondern wir müssen eine individuelle Führung ermöglichen, sowohl für die einen Mitarbeitenden wie für die anderen. Er ist ein interessanter Punkt, finde ich sozusagen, es ist kein Entweder-oder, sondern Sowohl-als-auch. In der Führung, und
00:13:24: Stephan Es ist auch okay, wenn Leute Struktur haben wollen, die machen auch nichts falsch, aber es ist auch okay, wenn Leute Freiheit haben wollen.
00:13:27: Eric Und das ist der Punkt. Wenn ich weiß, es gibt Leute, die sich ausprobieren wollen und ich hab n Thema, dann wird n Schuh draus und dann sollte man wirklich dafür sorgen, dass die Person und das Thema gut zusammenpassen und dort den Raum öffnen, um dann Neues entstehen zu lassen.
00:13:45: Stephan Ja, was würdest du sagen, sind auf der inhaltlichen Seite große Themen, große Trends, mit denen wir uns in den nächsten Jahren noch stärker vielleicht als heute auseinandersetzen müssen?
00:14:00: Eric Das sind klar die, Dekarbonisierung, Digitalisierung, Demographie, das sind die drei großen D, und ich würd sagen, die disruptive Technologie, die kommt jetzt hinzu. Und da glaub ich, da könnte der Wandel oder die Notwendigkeit anzupassen am größten sein. Stephan Disruptive Technologie heißt KI, heißt Elektromobilität, beim Verkehr beispielsweise…
00:14:25: Eric Also Demographie. Der Fachkräftemangel wird nicht kleiner werden. Also man hat das Problem jetzt identifiziert, man nimmt es jetzt auch wahr, es schmerzt auch schon, aber das glaube ich nicht, dass sich die Situation lindert. Also die Themen werden eher mehr. Ja, möglicherweise ist KI auch ne Lösung oder n Schlüssel gerade auf der Demografie-Seite dann nen Gegenpol zu bilden um dann bestimmte Prozesse auch zu automatisieren, weil man einfach auch am Ende die Fachkräfte nicht mehr hat.
00:14:52: Stephan Für die Fachkräfte, die wir noch haben können und die wir vielleicht finden wollen: Was wären aus deiner Sicht Argumente? Für AFRY als Arbeitgeber, frage ich jetzt mal ganz schamlos im Sinne der Eigenwerbung.
00:15:09: Eric DingDing, Werbung…Ja nee, also klar die Unternehmenskultur, ich denk das ist ein Aspek. Ein gutes Miteinander, wir haben n hohes Maß an Flexibilität, was wir dem Einzelnen bieten können, wir haben innovative Projekte. Jeder kann in seiner Fachlichkeit hier wirklich ne Vielfalt von Projekten kennenlernen und involviert sein. Früh Verantwortung übernehmen, ja, und wir haben noch ein BGM, was sich auch unterscheidet von vielen Firmen so n betriebliches Gesundheitsmanagement. Und auch das ist n Kennzeichen von uns, dass wir hier auch versuchen, unsere Leute fit zu halten, ja.
00:15:45: Stephan Ja, die sind alle sehr fit, die Kollegen, das ist mir auch schon aufgefallen. Wir haben ja schon mal über das Thema gesprochen und da hast du im Prinzip wieder mal ein Dreieck aufgemacht: Das eine ist, dem Fachkräftemangel zu begegnen durch gutes Recruiting oder Attraktivsein als Arbeitnehmer – hast Du genannt. Das zweite ist das Potenzial, was vielleicht Automatisierung bietet und das Dritte ist das Halten von Fachkräften, die einmal da sind. Das fand ich auch n interessanten Punkt.
00:16:17: Eric Ja, also es ist völlig klar, dass es für uns im gleichen Umfang notwendig ist, die Leute, die bei uns beschäftigt sind, gut zu beschäftigen und nicht zu verlieren, weil die Lösung wird nicht sein, dass wir ne unendliche Anzahl von Mitarbeitern jedes Jahr mit ins Unternehmen bringen. Deswegen ist schon auch ein Fokusthema: Wie können wir Perspektiven bieten? Ich sehe auch das Thema der Projekte, den Zuschnitt der Projekte, den Aufgabenzuschnitt. Das heißt, wir müssen dann auch das richtige Projekt für die Mitarbeitenden auch mal herausfinden, damit es interessant bleibt, und wir haben sehr viele ganz tolle, große, kleine Projekte mit verschiedenen Kundengruppen, auch mal eine Möglichkeit, vielleicht ne ganz neue Aufgabe anzunehmen.
00:17:00: Eric Ja, was die Rekrutierung angeht, ist auf jeden Fall der Punkt immer wichtiger, auch drüber nachzudenken, Mitarbeiter aus dem Ausland zu rekrutieren, was wir uns auch schon sehr gut gelingt. Wir haben sehr gute Erfahrungen gemacht bei der Beschäftigung von älteren Mitarbeitenden, die auch nach dem Rentenalter noch gerne bei uns weiterarbeiten möchten. Jeder kann grundsätzlich auch an einem anderen Standort arbeiten, viel auch von zu Hause. Das ist alles ein Beitrag dazu, den Kolleginnen und Kollegen hier im Haus wirklich guten Arbeitsplatz zu bieten. Stephan Wenn du dir einen Arbeitsplatz aussuchen könntest. Bei AFRY und es dürfte nicht das sein, was du gerade machst, also nicht Geschäftsführung und darf nichts mit Jura zu tun haben, gäbe es da irgendwas, was dich persönlich so interessiert, wo du denkst: Mensch, das würde ich lernen, wenn ich jetzt noch mal neu anfangen würde zu studieren oder so?
00:17:46: Eric So ein Thema, was mich besonders fasziniert, ist unser Geschäftsfeld Gewässerschutz und Gewässer. Renaturierung, draußen sein zu können, in der Natur etwas für die Gewässer zu tun. Das wäre was, was ich gerne können können könnte, was ich gerne machen wollte. Ja, dieser Aspekt ist sehr reizvoll, da wirklich diese Veränderung dann zu sehen, wenn Fließgewässer wieder in den ursprünglichen Zustand zurückgebaut werden und damit wieder ne Grundlage bieten für die Biotopenvielfalt.
00:18:22: Stephan Interessant, also sonst in der in der Bauwirtschaft geht es ja immer darum, dass man etwas menschlich überformt, also einen Naturraum sozusagen zum Kulturraum macht, zum menschlichen Lebensraum. Und bei der Renaturierung geht es ja nun gerade darum, also man macht etwas als Mensch, aber eigentlich, dass es weniger menschlich aussieht, dass die Natur wieder mehr bei sich selber ist, ja. – Wir haben bei AFRY diesen Slogan: Making Future. Der sehr allgemein ist und für jeden Menschen etwas anderes bedeuten kann. Was bedeutet er für dich, wie verstehst du das in deiner Arbeit?
00:19:01: Eric Es hat viel Mit Gestaltung zu tun, viel mit dem Wandel zu tun. Und der Tatsache, dass wir heute darüber bestimmen, wie das morgen aussieht. Mit dem, was wir hier heute tun, haben wir nen großen Impact. Ich glaube, das ist wirklich dieser Blick nach vorn und in dem Wissen, wir machen heute was, was morgen eine große Wirkung hat, find ich ganz spannend. Stephan Sehr interessantes Bild, sozusagen. Der Hebel heute ist noch relativ lang, etwas zu beeinflussen, was in der Zukunft liegt und er wird natürlich immer kürzer, man braucht immer mehr Kraft ihn zu bewegen, je näher man an diese Zukunft herankommt. Damit bin ich eigentlich am Ende meiner Fragen. Ich danke dir ganz herzlich, Eric, für deine Zeit.
00:19:38: Eric Ja. Vielen dank dir.
00:19:43: Stephan Es sei denn, wir haben noch irgendwas vergessen...
00:19:44: Eric Ich glaub das ist mir noch eingefallen: Wo ich mich freue persönlich freue, ist einfach die Tatsache, dass extrem viele Leute sehr, sehr gerne Produkte aus dem AFRY Shop offen tragen, auch in der Freizeit. Das zeigt mir, dass die Leute mit der Firma was anfangen können, dass sie stolz drauf sind und ja, das ist für mich auch ein Zeichen der Rückmeldung.
00:20:07: Stephan Man muss natürlich dazu auch sagen, dass unser Merch wesentlich schöner ist, als dass, was die normale, das normale deutsche mittelständische Bauunternehmen so gemeinhin als Merch mit sich herum trägt. Soweit mag ich mich jetzt aus dem Fenster lehnen, da hilft uns das skandinavische Design. Ich finde das Versprechen der Nachhaltigkeit wird auch durch das Merch so ein bisschen eingelöst. Eric Ja, das ist auch wirklich die Vorgabe, es muss nachhaltig hergestellt sein und das finde ich schon richtig cool, dass man das auch auch an der Seite sieht.
00:20:42: Stephan Und das war sie, unsere Folge 4 von NEXT. Diesmal stand nicht eine Technologie oder ein großes Projekt, sondern das Thema Management im Mittelpunkt. Ich hoffe, auch diese Perspektive war für einige von euch interessant. Für Anregungen, Fragen, Wünsche, Kritik erreicht ihr uns wie immer unter next@afry.com. In ein paar Wochen gibt es hier eine neue Folge. Schön, wenn ihr auch dann wieder zuhört. Bis dahin wünsche ich euch eine gute Zeit, bleibt positiv und denkt an was Neues.
00:21:18: Stephan Was?
00:21:24: Was?
Neuer Kommentar